Definition des WBF
Das WBF ist eine außergewöhnliche Konferenz, die sich mit der internationalen Blogosphäre beschäftigt und die Blogger aus anderen Ländern (als Österreich) mit der lokalen Bloggerszene dort bekannt macht. Drei Sessions mit zwei bis drei Keynotes, die nicht länger als 5-10 Minuten lang sein sollten, dann eine anschließende Diskussion, wo sich alle Teilnehmerinnen inklusive Publikum einbringen können, ist das Gesprächsformat. Die ausführlichere Beschreibung ist auf englisch zu finden „About WBF 2010„.
Danke an die A1 Telekom Austria für die Räumlichkeiten, Partnern des WBF 2010, dem Hotel The Ring (das bloggt!), die Orga, besonders Ritchie, Werner und alle, die sich aktiv beteiligt haben!
Inhalte der Sessions
Session 1: Global Communication Trends 2010 to 2020: An indepth look at the future of digital media
Session 2: Politics, Education, Work and Health: The role of digital media in future societies / Futuristic Lifestyles
Session 3: Evolving Prosumers: Trends in media usage / production in the next 10 years
Das ausführliche Programm beschreibe ich jetzt hier nicht, wer mag, liest es nach. Während mich die erste Session nicht besonders interessierte (Sorry, Folks, hatte etwas anderes erwartet), habe ich vor Ende den Session Raum verlassen, aber dafür interessante Gespräche geführt. Überhaupt, das Networking war wieder grandios. Leute kamen auf mich zu, ich ging auf Leute zu — und immer „etwas mitgenommen“, ausgetauscht, wenn auch manchmal nur kurz. Die anderen beiden Sessions waren wesentlich interessanter (für meinen persönlichen Geschmack), da bin ich mit auf die Reise genommen worden. Eine ausführliche Beschreibung gibt es auch bei futurezone.at „Facebook ist Fastfood, Bloggen selber kochen“
Austausch / andere Länder, andere Probleme
Besonders interessant fand ich die Begegnung mit dem Briten Onnik Krikorian, der heute in Armenien lebt. Die Gespräche und Inhalte (vorwiegend zwischen Robert, Onnik und mir) waren tiefgehender, weil wir schon am Anreisetag gemeinsam vom Flughafen ein Taxi teilten, bis zum Warten auf die Zimmer im Hotel in der Lobby, weil wir sehr früh ankamen. Da war viel Zeit zum Austausch. Er kannte Foursquare noch nicht so genau, da habe ich ihm die App auf dem iPhone mal gezeigt. Nun wollte er diese auf sein Nokia aus dem OVI-Store laden, das war sehr kompliziert, aber wir haben es dann mit List und Tücke (mithilfe meines alten Nokia Knochens E65, den ich als Tethering Fallback mit hatte) geschafft. Onnik sagt zwar, dass ihn Foursquare ziemlich kalt lasse, aber ich stelle fest, dass er ganz schön oft in letzter Zeit eingecheckt hat. 😉 Spaß und Ernst liegen dann (zeitlich im Gesprächsverlauf) nah beieinander, als Onnik von der Situation in seiner Wahlheimat erzählte. Zu lang, zu viel, zu persönlich, um es hier wieder zu geben, daher wieder zurück zur Konferenz:
Onnik stellte uns die Internet-Plattform Global Voices als Non-Profit-Organisation vor. Eine Community von zz. 300 Bloggern aus der ganzen Welt, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Rechte von Bürgerjournalisten zu schützen und interessante Beiträge einem größeren Publikum zugänglich zu machen, indem diese auch in mehreren Sprachen übersetzt werden. Eine deutsche Version ist verfügbar und es werden immer helfende Hände auf der Tastatur gebraucht, bzw. auch die Einbindung des Buttons (auf thematisch passenden Blogs oder Blogbeiträgen) sowie Spenden sind gern gesehen. Lest auch unbedingt die englische Version, weil einige Themen nicht ins Deutsche übersetzt werden (können). Die Beschreibung, wie man helfen kann, ist dort auch viel ausführlicher als in der deutschen Version.
Onnik war hier als ein Beispiel ausführlicher beschrieben, wie erstaunt man sein kann, wie es in anderen Ländern zugeht und wie vergleichsweise „frei“ wir doch in Deutschland bzw. Österreich leben können.
Frei leben und die Meinung äußern? Ja, wohl manchmal zu frei, denn die Twitterwall auf der Veranstaltung hätte sich manchmal geradezu biegen müssen, was dort drauf stand. Anfangs waren es noch thematische Tweets, die auf die Twitternicks der Vortragenden hinwiesen, später aber mischten sich bösartige Bemerkungen darunter.
Twitterwall #fail
Wer auf die Twitterwall „hässliche Dinge“ schreibt, sich respektlos und lästerlich verhält, der hat in meinen Augen „verspielt“. Ich werde jetzt keine Details anführen und die Personen nicht nennen, um dem Lästerer und Troll nicht mehr als die nötige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und den betroffenen Personen auch nicht unnötig mehr zu schaden. Glaubt mir einfach, es war äußerst unschön und keiner wünscht sich solche Bemerkungen auf Twitter zu lesen, während er vorträgt. Ach, nein, lesen tut man es ja erst später, denn ein Vortragender ist doch schon so sehr beschäftigt, dass die Twitterwall meistens doch nicht im Blickwinkel ist.
Ich sage dazu meine Meinung: eine Twitterwall, die neben der Bühne aufgestellt wird, muss administrierbar sein, d. h. es müssen Tweets auch „versteckt“ werden können oder noch besser: moderiert freigeschaltet (mit dem entsprechendem Hashtag)! Wer könnte das machen? Ein Twitterwall-Moderator, der sowohl ein Auge auf den Inhalt hat, als auch in die Diskussion hinein moderiert und richtig gute Tweets auch mit einbringt.
Auch meiner bzw. ähnlicher Meinung sind Robert, Anita und Gerald, die sich über die Twitterwall wie folgt äußerten:
- Referenten: Die furchterregende Twitterwall von Robert Basic
- “Ich will nicht ALLES wissen, was ihr denkt.” Meine Eindrücke als Speakerin beim “World Blogging Forum 2010? von Anita Posch
- Stirb, Twitterwall, stirb! von Gerald Bäck
Update:
- WBF 2010 statt eines Konferenzberichts
Ritchie hat auch noch gebloggt und ist auf die Twitterwall aus Veranstaltersicht eingegangen - Twitterwall / llawrettiwT
sowie auch werquer (Werner, schon in den Kommentaren erwähnt, danke) - Die digitale Medienzukunft als Chance für Gesellschaft und Unternehmen
aus dem Newsroom der A1 Telekom
Eine „freie Twitterwall“ lässt sich leider nicht steuern, denn die Menschen, die meinen, solch einen Bullshit zu schreiben, können wir nur meiden und es sie spüren lassen, dass das nicht richtig war. Eine öffentliche Entschuldigung plus die Löschung der besagten Tweets wäre das einzige, was ich akzeptieren würde und diesem Troll eine zweite Chance (auf Bewährung!) geben würde, falls ich mit dieser Person zu tun hätte. Glücklicherweise ist mir die Person nicht persönlich bekannt, so dass es für mich nur eine Entscheidung gibt: set to ignore and don’t feed the trolls. *Plonk.
Aber, das Gute zum Schluss:
Es hat mir sehr gut gefallen, die Twitterwall-Geschichte soll bitte nicht den Eindruck hervor rufen, dass die Veranstaltung nun schlecht war. Das WBF 2010 war für mich eine wertvolle Erfahrung, ein guter Austausch und dazu noch viel Spaß in der schönen Stadt Wien. Danke für die Einladung und Applaus!
Hier ein paar Gedanken aus Sicht des Veranstalters: http://www.werquer.com/blog/20.....awrettiwt/
Danke, Werner für das Hinzufügen Deines Links (Leseempfehlung!). Habe auch die Verlinkung in der Dankespassage aktualisiert, bist jetzt mit dabei. Ich wollte nur endlich meinen Post loswerden, daher hatte ich Dich (noch) nicht erwähnt. Somit nachgeholt! Übrigens ist eine moderierte Twitterwall gar nicht so unüblich, mir fällt nur gerade spontan nicht mehr ein, wo ich das erlebt hatte. „Zensur!“ würden nur die Trolle schreien, dessen Tweets nicht auf die Wall kommen …