Aus aktuellem Anlass nochmal ein Hinweis für die ganz, ganz Neugierigen unter uns:
Facebook funktioniert NICHT wie XING und auch NICHT wie LinkedIn, woher wir es kennen: Die Funktion „Wer war auf meinem Facebook-Profil?„. Es gibt sie NICHT.
Glaubt bitte keiner Facebook-App, die das verspricht, ich habe schon mal ausführlich darüber geschrieben, mit einem Schuss Humor. Ein sehr oft gelesener, geteilter Artikel mit vielen Likes (worüber ich mich freue), siehe Facebook – wer war auf meinem Profil? Ein modernes Märchen.
Warum ich das Thema nochmal aufnehme? Die Betrüger versuchen auch immer wieder andere Wege, um Facebook-Nutzer in die Falle zu locken. Glücklicherweise wurde eine Firefox-Erweiterung schon gesperrt! Diese hieß fatalerweise „Facebook-Connect„, ähnlich wie das WordPress-Plugin „WP-Facebook Connect“, das im übrigen völlig in Ordnung ist, nur nicht auf die aktuelle Version gepflegt wurde. Daher kommt es dem einen oder anderen auch so bekannt vor. Sehr trügerisch und geschickt gewählt, der Name!
Auch auf anderen Websites wird schon berichtet, wie z. B. der PC-Welt Facebook-Betrug mit Firefox-Erweiterung. Ich habe hier nochmal zusammen gefasst, was dort steht, ergänzt und ein paar Tipps und einen Link zu Screenshots hinzugefügt:
Wie funktioniert der Köder mit einer Firefox Erweiterung?
Auf Facebook werden ganz normale Profilseiten angelegt, die jedoch von den Bösewichten manipuliert werden. Wir finden dort Texte wie „I cant believe that you can see who is viewing your profile„. Ein externer Link führt zu einer fremden Seite außerhalb von Facebook. Dort wird eine kostenlose Firefox-Erweiterung (nicht offiziell von Mozilla!) von diesem fremden Server angeboten – mit einer passenden Benennung wie z. B. siehe oben „Facebook Connect“ oder ähnlich. Wenn diese Erweiterung installiert wird, öffnen sich ekelhafte Popups, während man auf der Facebook-Seite ist. Diese Popups zeigen eine Umfrage an, an der man teilnehmen soll. Damit machen die Betrüger dann vermutlich ihr Geld. Weitere Einzelheiten kann ich Euch dazu hier nicht nennen oder zeigen, denn ich habe es – aus verständlichen Gründen – nicht installiert. Screenshots und eine englische Beschreibung findet Ihr auf der Symantec-Website.
Was ist also zu beachten, was sollte man sich hinter die Ohren schreiben?
- keine fremden Kontakte annehmen
- bzw. bei unbekannten Kontakten sehr vorsichtig sein und nicht allen Postings trauen
- nicht allen Postings von Kontakten trauen, wenn etwas sehr außergewöhnliches versprochen wird
- dran denken, dass auch der gute Freund darauf reingefallen sein könnte
- keine Links klicken, die versprechen, dass Du Deine Profilbesucher sehen kannst – nie!
- keine unbekannten Erweiterungen für Browser installieren
- bzw. nur Erweiterungen installieren, die von den Browserherstellern angeboten werden oder aus vertrauenswürdiger Quelle (prüfen!)
Facebook reagiert sehr schnell, wenn solche Applikationen oder Erweiterungen angeboten werden und lässt diese sperren. Doch einer ist immer der erste, der darauf reinfallen kann.
Habt weiterhin viel Spaß mit Facebook, aber immer mit einer gesunden Vorsicht, wenn es um Zusatzfunktionen geht, die man installieren muss oder die man erlauben muss, also eine Genehmigung gefordert wird. Die Betrüger werden sich noch einiges ausdenken, so meine Einschätzung.
Aber theoretisch könnte eine Browsererweiterung den Service zu sehen, wer auf der Profilseite war ja liefern. Die Extension schaut sich an, auf wessen Profilseiten man so rumsurft und alle die die Extension haben werden enttarnt, zur Belohnung bekommen sie zu sehen, wer auf ihrem Profil so war. Funktioniert natürlich nur mit denen die die Erweiterung haben, aber theoretisch möglich, oder?
Jannis, eine fatal gute Idee. 😉
Klar, wenn man zulassen möchte, dass eine Browser-Erweiterung die eigene Chronik des Browsers ausliest und diese – gefiltert nach Facebook-Profil-Aufrufen – an den anderen Nutzer (der dieselbe Erweiterung nutzt) weitergibt. Ich bin kein Plugin-Entwickler, aber ich denke, das müsste gehen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, auch da hätte ich Befürchtungen, dass der Anbieter so einer Erweiterung die Daten missbrauchen könnte bzw. findige Menschen Schlupflöcher (per Greasemonkey o. ä.?) dazu programmieren.
Die sich anschließende Frage ist ja, warum die Menschen so neugierig sind und ob sie so etwas in Kauf nehmen würden?
Ja, das war auch mehr als Horrorvision gemeint und soll so ein bisschen zeigen, was man bereit sein müsste zu liefern um endlich die eigene Neugier zu stillen. Warum „wir“ das alle unbedingt wissen wollen? Um zu sehen, wer uns stalkt? Wer sich dauernd auf unserem Profil rumtreibt, ohne je einen Pieps von sich zu geben? Und um uns dann einbilden zu können, diese Person findet uns heimlich attraktiv und sexy…
Dabei bin ich nicht mal sicher, in wieweit diese Erkenntnisse bei Facebook wirklich erhellend wären, denn schließlich findet ein Großteil der Interaktion gar nicht auf den Profilen sondern im persönlichen Livestream statt. Das neuste von dir Nicole, fällt mir meist nicht auf, wenn ich dein Profil ansurfe, sondern weil es in meiner Timeline aufpoppt, zwischen all den anderen Freunden. Ohnehin surfe ich bspw. Profile normalerweise nur einmal an: Wenn ich die Person adde, um die Informationen zu checken, was sie so macht oder mich mal durch ein par Fotos zu klicken.
Verräterischer wer auf einen steht ist glaube er, wer die eigenen Postings am öftesten liked, egal wie sinnfrei sie sind oder jedes Foto mit „Oh wie süß“ kommentiert. Das bekommt man ja mit, kann das zählen und sich seine Chancen ausrechnen. Tut die Person auf Facebook nichts, liked dich nie, ist es entweder nicht ihre Art, oder sie ist einfach noch nicht so weit es einem zu zeigen. Da hilft nur warten. Die Wartezeit kann man ja dann unbeobachtet auf ihrem/seinem Profil verbringen.
Stimmt, Jannis, die Profile selber surfe ich auch wenig bis gar nicht an. Wen ich in meiner Facebook-Timeline haben möchte, den frage ich an. Mich interessiert so ziemlich Null, wer auf meinem persönlichen Profil war. Ich erfreue mich sehr viel mehr an den Likes, Shares und Kommentaren. Da weiß ich wenigstens, dass meine Posts gelesen wurden.
Meine Theorie ist ja die folgende: diejenigen, die oft auf fremden Profilen herumklicken, haben eher den Wunsch zu sehen, wer auf ihrem Profil war, als diejenigen, die das nicht tun (so wie ich)! Denn was man selber tut, das traut man auch den anderen zu. Die Neugierde scheint dann so groß zu sein, dass sämtliche Sicherheitsvorkehrungen vergessen werden. Soweit meine Theorie. Selbstverständlich möchte ich nun nicht alle über einen Kamm scheren, es kann natürlich auch sein, dass man dieses Feature einfach vermisst, weil man es von XING und LinkedIn etc. gewohnt ist.
Ich frage mich, wann die Bösewichte Twitter entdecken und dort Apps anbieten „Wer war auf meinem Twitter-Profil?“. Das wäre doch mal was Neues!
Hier sind bisher keine Kommentare aufgelaufen, das macht gar nichts! Daher ein kleiner Hinweis: es sind sehr gute, weiterführend und weitergedachte Ideen in meinen Blogkommentaren zu finden. #thx @ Jannis Kucharz